Gästebuch

Liebe Besucher des Blogs,
über Gästebucheinträge (= Kommentare) freuen wir uns sehr! Unterhalb jeden Posts/Artikels gibt es die Möglichkeit dazu: => auf "Kommentare" klicken und mit Profil "Name/URL" (URL kann leer bleiben) einen Eintrag erstellen. Weiterhin den Haken "Ich bin kein Roboter" setzen. Vielen Dank! :-)

Samstag, 29. Juli 2017

Bonsai und heiße Rythmen

Abschlusstag in Embrun

Samstag, 29. Juli 2017


So ein Ruhetag kann doch ganz schön wild werden. Zumindest, wenn man die Räder in der Garage lässt und sich stattdessen in ein kleines Schlauchboot setzt und durch die Stromschnellen der Durance raftet.... aber erst mal der Reihe nach.

Der Tour de France Tross war kurz zuvor erst hier gewesen! :-)

Der Morgen des letzten Tages unserer Tour begann mit einem gemütlichen Frühstück


und einem anschließenden Bummel durch die Altstadt von Embrun, die auf einem Felsen über dem Fluss/See liegt.




In den Gassen und auf dem Markt herrschte "gemütliche Betriebsamkeit"  




Der Nachmittag brachte dann eine erfrischende Abkühlung am See.





Aber weder der Bummel durch die engen Gassen der kleinen Stadt noch die Erfrischung im Bergsee brachte unseren Kreislauf so richtig in Schwung. Wir waren wie auf Entzug 😝


Erst der "Bonsai" brachte Stimmung in die Truppe

                                              "Allez - left and right"

                                              "Relax"

                                               "Bonsaiiiiiiii" ......



Egal, ob großer Felsen oder simpler Brückenpfeiler, wann immer unser Gummiboot im Wildwasser auf Kollisionskurs geriet, rief Bruno unser Guide "Bonsaiiiii", wir stellten die Paddel senkrecht und duckten uns ins Innere des Bootes.




Über Bord ging dank "Bonsai" niemand, aber die Wassertemperatur der türkisblauen Durance mussten wir dann doch noch testen. Denn so ein Raftingboot lässt sich auch hervorragend in einen "Tobogan" verwandeln über den man sich neoprengeschützt ins eiskalte Flusswasser stürzen kann.
Eine wohltuende Abkühlung.

Richtig warm wurde uns dann abends. Nicht allein durch den steilen Aufstieg in die trutzige Felsenstadt. Nicht nur durch das leckere Abschiedsessen gemeinsam mit Spirou und Snoopy


in dem kleinen Restaurant L'OGOW.


Nicht nur durch die eingelegten Eselsohren (oreilles d' ane) oder das Kräuterschnapseis aus der Edelraute (Glace Genepi).


Nein! Das Highlight des Abends empfing uns anschließend auf dem Marktplatz von Embrun.
Mittelalterliche Klänge abwechselnd mit wildem italienischem HipHop.



Musik, die in die Adern schoss. Die uns schlagartig vergessen ließ, dass unsere Oberschenkel eigentlich Ruhetag hatten.


Musik, so wild wie der Sturm am Col de la Madeleine. Musik, so bezaubernd wie die Landschaft am
Col de Sarenne. Musik, so erwärmend wie die Sonne am Col de Izoard.
Erinnerungen wurden wach. Florac 2013. Damals eine legendäre Nacht in den Cevennen.



Hier ein genialer Abschluss einer spektakulären Woche...
unserer Tour de France, in den französischen Alpen.



Freitag, 28. Juli 2017

Wo ist Kalle … oder je oller je doller ...

6. und letzter Radtag, Freitag 28.7.2017


Daten:   a) 101 km mit 1900 HM
              b) 104 km mit 1750 HM


Zum Abschluss der Tour sollte es nochmal über einen letzten großen Col gehen.


Auch der 2109 m hohe Col de Vars wurde als Berg der 1. Kategorie auf der diesjährigen Tour de France befahren. Bevor es direkt an den Aufstieg ging, wurden noch schnell die bisher auf dem Tacho gebuchten Höhenmeter geprüft: über 10.500 HM mit der Aussicht auf weitere gut 1500⁠⁠ Höhenmeter.




Das Ziel der Tour, der kleine Ort Embrun am östlichen Ende des Lac de Serre-Ponçon, dem größten Stausee Frankreichs, lag nur gut 20 Straßen Kilometer von Guillestre entfernt. 


So hatte Kalle für sich beschlossen, den Col de Vars bis oben zu fahren um dann zu wenden und sich danach auf direktem Weg nach Embrun zu begeben.

Die anderen freuten sich auf die hinter den erneut 19 Kletterkilometern folgenden 40 Abfahrtskilometer. Kurz vor dem Sommet schreibt der Reiseführer von einem kleinen Badesee direkt am Relais Napoleon. 


Robert überlegte kurz seine passend zum grünen PSC Trikot eingepackte, schwimmtaugliche und halb durchsichtige Triahose anzuziehen, entschied aber dann angesichts der Höhenlage des Sees dagegen.




Der Tag sollte der heißeste der ganzen Woche sein und oben am Pass mussten diesmal keine Westen und Armlinge übergestreift werden. 





Nachdem alle bis auf Kalle angekommen waren, ging es hinab im ColKoller Express 


und über Barcelonette rasant Richtung See, wobei eine Kaffee/Eispause nicht fehlen durfte! 😃



Die noch eingeplanten kleineren Anstiege wurden von einem Teil der Gruppe geschickt umfahren, ohne jedoch viele Höhenmeter gegenüber den noch nach weiteren lüsternden einzusparen. Letzt endlich waren es diejenigen die noch einen weiteren Col (den Col de Pontis, 1301 m) benötigten um auch den „wahren“ ColKoller zu bekommen.



Nach insgesamt über 100 km rechneten nun alle bei rund 35 Grad Kalle in Badehose im Hotelpool oder am Strand vorzufinden. Aber der war noch gar nicht eingetroffen… „wo ist Kalle“???
👀??? 👀
Schnell ein Bier für die Innen- und ein Sprung in den See für die Außenkühlung. 



Und zurück am Hotel saß Kalle: er hatte auf halber Passhöhe in Vars einen Kaffee  getrunken, in der Gewissheit sich bereits oben zu befinden... Er hatte sich kurzfristig doch anderes entschieden und wollte die langen Abfahrt genießen … hatte aber den starken Gegenwind nicht auf dem Plan gehabt und musste sich dann ohne Unterstützung durch den ColKoller Express alleine durchschlagen.


Beim Abendessen wurde unsere zurückgelegte Tour de France nochmal rekapituliert. Mit großer Freude wurde festgestellt  daß  wir trotz der großen Truppe und den unwägbarkeiten einer solchen Tour (über und durch die französichen Alpen)  keinen Sturz, keine (Rad) Panne und sogar keinen einzigen Platten zu verzeichnen hatten!!!

Hier noch der Vogelflug unseres 6. und letzten Radtages!


Donnerstag, 27. Juli 2017

Immer weniger Koller, und der Bus wird voller

5. Radtag, 27.7.2017


Daten: 110km mit 2500 HM


Der Tag nach der Königsetappe ist oftmals ein ruhiger. Dennoch stand ein weiterer Klassiker auf dem Programm, der erst jetzt mit seinem spitz aufragenden Höhenprofil allen ins Bewusstsein rückte.


Der Col d'Izoard war schon oft ein Scharfrichter bei der Tour de France und in diesem Jahr erstmals sogar ein Etappenziel. Der Respekt war groß, vier bevorzugten den Bus und auch das schon lange nicht mehr gesehene Mountainbike blieb drin. 



Für die anderen galt es jetzt den am Vortag abgefahrenen Weg vom Col de Lautaret wieder hoch zu drücken. 



Gute 20 km mit moderatem Steigungsprofil von max. 6 % und leichtem Rückenwind machten keine großen Probleme. 



Im Anschluss dann die lange Abfahrt hinunter nach Briancon, am nördlichen Fuß des Izoard gelegen.


 Vor der eigentlichen Mittagspause gönnte sich Stefan noch einen kompletten Döner um dann gleich zu Vollkornbrot, Wurst und Käse überzugehen. 


Der Aufstieg begann mit einem letzte Gewissheit bringendem Blick auf die Höhenprofiltafel, 19 km und keiner über 10 %, gut! 

Robert hatte in seine 19 Powerbar Shots 5-9 mg Capsaicin injiziert, exakt auf die Steigungsprozente abgestimmt. Die sorgten jeweils für einen schnellen Energieschub, die jeden lahmgelegten Mercedes Sprinter angeworfen hätten. 


Stefan, der hinter Ralph und Jörn fuhr verschwand in Cervieres plötzlich, um kurze Zeit später um einiges erleichtert wieder aufzutauchen. Die Mädels hatten mit aggressiven Fliegen zu kämpfen., die trotz längerer Haare nicht abzuschütteln waren, daher bis zum Verlassen der Baumgrenze um sie herumschwirrten und Robert dafür weitgehend in Ruhe ließen.


Auf 2360 m Höhe und kurz nach der berühmten „Quäl dich du Sau“-Straßenaufschrift am letzten Buckel, wurde der Pass schließlich von allen erreicht. 


Die sich anfügende Abfahrt war bezogen auf Straßenbelag, Straßenführung und den Duft der vielen Nadelbäume die schönste der gesamten Tour. 




Insgesamt 30 km ging es hinunter, durch die Gorges du Gui bis Guillestre, dem Zielort nach 110 km.


Eine kleine Erfrischung entlang der Strecke nach der Hitze des Tages!

Hier geht's Vogelflug unseres 5. Radtages!